Weltgebetstag: Frauen lernen buntes Surinam kennen Drucken E-Mail

thumb_1titelbildweb_co-wgt-dkRHEIN-LAHN. (12. Februar 2018) Um Surinam, das kleinste unabhängige südamerikanische Land, geht es beim heutigen Weltgebetstag in Kirchen und Gemeindehäusern der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Das evangelische Dekanat Nassauer Land bot schon im Vorfeld in Bad Ems ein ökumenisches Vorbereitungstreffen an, das zahlreiche Anregungen und Tipps zur Gestaltung des Gebetstages in den Gemeinden des Rhein-Lahn-Kreises gab.

thumb_1a-wgt18vor270118cm_becrima-Voll besetzt war das evangelische Gemeindehaus in Bad Ems, wo die Bildungsreferentin des Dekanats Nassauer Land Claire Metzmacher Frauen insbesondere aus dem westlichen Rhein-Lahn-Kreis begrüßte, die sich auf das Weltgebetstags-Land 2018 einstimmen ließen. Vorbereitungstreffen hatte es bereits in Hahnstätten und St. Goarshausen-Wellmich gegeben.

thumb_1a-wgt18vor270118flach_becrima-Ein Quiz machte mit Land und Leuten des 550.000 Einwohner zählenden Staates vertraut, in dem Niederländisch die offizielle Amtssprache ist und Autos links fahren. Flora und Fauna, Wirtschaft und Politik lernten die Anwesenden dabei kennen. Bestürzt zeigten sie sich über die Tatsache, dass es in Surinam so viele Teenager-Schwangerschaften gibt: fast die Hälfte der Mädchen bekommt ihr erstes Kind zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr; die Schulpflicht endet bereits mit dem 12. Lebensjahr.

Auch der Blick auf die Umweltsituation machte Sorgen. „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“, ist diesmal das Motto des Weltgebetstages, das die Bibelarbeiten in Gruppen beschäftigte. Diskutiert wurde über die Aluminium-Produktion hierzulande, für die in Surinam das dazu notwendige Bauxit gefördert wird. Die Ausbeutung der Natur, die Abholzung des Regenwaldes, Müll und die Quecksilbervergiftung von Böden und Wasser durch den Abbau von Gold wurden thematisiert.

Ein Vorbild könnte das einträchtige und friedliche Miteinander von Völkern und Religionen in Surinam sein, das in der langen Kolonialgeschichte des Landes begründet ist und auf das die Bevölkerung sehr stolz sind. Die Teilnehmerinnen lernten Frauen mit Vorfahren aus Indonesien, Indien, Afrika, China und Holland sowie Kreolen kennen.

thumb_1a-wgt18vor270118musik_becrima-Bettina Kemp aus Osterspai am Flügel und Pfarrerin Silke Funk aus Dienethal an der Flöte studierten die Lieder des Weltgebetstages ein, teils mehrstimmig und mit Rhythmusinstrumenten. Das Kennenlernen ging außerdem durch den Magen. Zu den typisch surinamischen Gerichten zählten ein „Überlebenstopf“, Kartoffelsalat mit Roter Beete, Nasi Goreng, Kokos- und Bananenkuchen und Mangosaft.

Das große Vorbereitungsteam unter anderem mit Darstellerinnen um Bärbel Scheele aus Lahnstein sowie Jutta Ulges aus Bad Ems hatte mit Anspielen, Kochkünsten, Gruppenarbeiten, Predigtideen und vielen Gestaltungs-Tipps dazu beigetragen, dass der Weltgebetstag informativ, geistlich, musikalisch und kulinarisch sehr abwechslungsreich gefeiert werden kann – so bunt, wie es in Surinam das Wort „Moksi“ beschreibt. Das weckte großen Appetit auf die ökumenischen Veranstaltungen in den evangelischen und katholischen Kirchengebäuden die am heutigen Freitag zu unterschiedlichen Zeiten beginnen. Bernd-Christoph Matern

Hintergrund

Der Weltgebetstag am 2. März 2018 bietet Gelegenheit, Surinam und seine Bevölkerung näher kennenzulernen. „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ heißt die Liturgie surinamischer Christinnen, zu der Frauen in mehr als 100 Ländern weltweit Gottesdienste vorbereiten. Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche – alle sind eingeladen.

Zu den Fotos:
Mehr als 60 Vertreterinnen aus evangelischen und katholischen Kirchengemeinden holten sich in Bad Ems Anregungen zur Gestaltung des diesjährigen Weltgebetstages in ihren Ortschaften, der Surinam in den Focus rückt. Bettina Kemp und Silke Funk übten Lieder mit den Teilnehmerinnen ein. Fotos: Bernd-Christoph Matern

Das deutsche Titelbild zum Weltgebetstag (oben links) hat die surinamische Künstlerin Sri Irodikromo geschaffen und trägt den Titel „Gran tangi gi Mama Aisa“ (In Dankbarkeit der Mutter Erde). Es zeigt surinamische Frauen aus verschiedenen Volksgruppen, die von einer kreolischen Frau selbstbewusst angeführt werden. © Weltgebetstag - Deutsches Komitee